Förderung von Gesundheits-
projekten in Berlin

Unsere Projektförderung dient der Umsetzung gesundheits-förderlicher Maßnahmen in Stadtteileinrichtungen und soll Menschen vor Ort ganz unmittelbar in herausfordernden Lebenslagen unterstützen.

Was ist die GiB-Projektförderung?

Im Rahmen unserer Projektförderung qualifizieren wir Anbietende gesundheitsfördernder Angebote und bringen sie mit passenden Trägerschaften wie Stadtteileinrichtungen, Familienzentren oder Jugendclubs zusammen.

Ablauf der Projektförderung

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Förderkriterien und 
Wissenswertes

Sie interessieren sich für eine GiB-Projektförderung? Hier haben wir alle Voraussetzungen und Kriterien zusammengetragen, die dafür notwendig sind.

Für die Bewertung und Qualifizierung von Projekten nutzen wir den „Leitfaden Prävention“ des GKV-Spitzenverbandes.

Sie können sich nicht direkt bei uns um Fördermittel bewerben. Für die optimale Entfaltung der gesundheitlichen Förderung werden in bezirklichen Planungsrunden, den sogenannten Handlungsraumorientierte Fachrunden zusammen mit den Fachakteur*innen vor Ort Projektkonzepte oder Ausschreibungen entwickelt.

Wenn Sie an der Mitgestaltung eines Berliner Quartiers interessiert sind, nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf. Wir vernetzen Sie gerne mit anderen Akteur*innen und binden Sie in unsere Arbeit ein.

Die Aktivitäten von GiB konzentrieren sich auf die Handlungsräume der Ressortübergreifenden Gemeinschaftsinitiative zur Stärkung sozial benachteiligter Quartiere (GI) der Berliner Senatsverwaltungen.

Bisher wurden durch die GI 13 Handlungsräume mit einer besonders hohen Konzentration von Armutslagen und damit geringeren Chancen auf Gesundheit in Berlin definiert. Damit das Programm in allen Berliner Bezirken wirken kann, wird es in den Bezirken Pankow und Charlottenburg-Wilmersdorf um die Gebiete des Integrationsmanagements „Berlin Entwickelt Neue Nachbarschaften“ (BENN) ergänzt.

Bei den Projekten liegt ein besonderes Augenmerk auf der Verminderung sozial bedingter Ungleichheit von Gesundheitschancen. Sie müssen auf Personenkreise ausgerichtet sein, die gesundheitlich besonders verletzlich sind:

  • Ältere/alte Menschen
  • Werdende/junge Familien mit Kindern
  • Alleinerziehende Menschen
  • Kinder/Jugendliche bis 18 Jahre
  • Junge Erwachsene im Alter von 18 bis 25 Jahren
  • Menschen mit Migrationsgeschichte
  • Geschlechtsspezifische Gruppen (m/w/d)
  • Darüber hinaus: Multiplikator*innen (z. B. Fachpersonal, Peers)

Antragsberechtigt sind freie Trägerschaften, Initiativen, Vereine und gemeinnützige Unternehmen, die Erfahrung in der Umsetzung gesundheitsförderlicher Projekte haben. Durch GiB erfolgt eine Prüfung der fachlichen Eignung der handelnden Personen.

Als unsere Mittelgeber haben die gesetzlichen Krankenkassen in Zusammenarbeit mit den Berliner Senatsverwaltungen Handlungsschwerpunkte definiert, auf die gesundheitsförderliche Projekte in Berlin abzielen müssen, um durch GiB gefördert werden zu können.

Diese sind:

  • Gewaltprävention
  • Soziale Kompetenzen
  • Gesunde Ernährung
  • Suchtmittelkonsum
  • Stressbewältigung
  • Gesundheitskompetenz
  • Bewegungsförderung

Nur Projekte, die auf einen der genannten Handlungsschwerpunkte abzielen, können durch GiB gefördert werden.

Räumliche Nähe ist wesentlich, wenn es darum geht, Unterstützung wahrzunehmen. Damit kommt Stadtteileinrichtungen in sozial benachteiligten Quartieren eine zentrale Rolle zu. Sie sind ein Ankerpunkt für Unterstützung, darüber hinaus öffnen sie Türen zu weiteren Angeboten, zu neuen sozialen Beziehungen und zur Mitgestaltung der eigenen Nachbarschaft. Projekte werden in folgenden Einrichtungen gefördert:

  • Stadtteilzentren
  • Familienzentren
  • Jugendfreizeiteinrichtungen
  • LebensMittelPunkten
  • Darüber hinaus: ausgehend von der Stadtteileinrichtung im öffentlichen Raum und in weiteren Lebenswelten mit Begründung
Kontakt

Sind Sie Anbieter*in bzw. Träger eines bestehenden gesundheitsförderlichen Angebots und möchten in den Katalog aufgenommen werden? Dann melden Sie sich bei uns!

Nils Stakowski
Leitung Programmkoordination
030 – 44 31 90 78
stakowski@gesundheitbb.de

Ein Praxisbeispiel

Kompetent Gesund sein – Eigenorganisation fördern im Gesundheitskontext migrations- und fluchterfahrener Menschen

Projektbeschreibung

Menschen mit Fluchthintergrund haben in fast allen existentiellen Bereichen des Lebens einen überdurchschnittlich hohen Belastungsgrad. Durch das Projekt wird ein Ort geschaffen, an dem Menschen zusammenkommen, sich austauschen und in ihrer Gesundheit und ihrer Sicherheit im Umgang mit gesundheitlichen Fragen gestärkt werden.

Handlungsfelder

Stressbewältigung/ Entspannung/ psychische Gesundheit, Stärkung von Gesundheits- und Lebenskompetenzen, Suchtprävention

Zielgruppen

Junge Erwachsene im Alter von 18 – 25 Jahren, Menschen mit Migrationsgeschichte und Fluchterfahrung, Menschen mit Suchthintergrund

 

Ziele

  • Förderung der Gesundheitskompetenz von geflüchteten Menschen und Migrant*innen durch gesundheitliche Aufklärung
  • Abbau von Zugangsbarrieren zum Gesundheitssystem
  • Enttabuisierung von Sucht- und psychischen Erkrankungen

Erkennbare Good Practice-Kriterien

Zielgruppenbezug, niedrigschwellige Arbeitsweise, Partizipation, Empowerment

 

Menschen mit Fluchthintergrund haben in fast allen existentiellen Bereichen des Lebens einen überdurchschnittlich hohen Belastungsgrad. Ob es um finanzielle Unsicherheit, um Unsicherheit in Blick auf die Zukunft oder um unsichere Wohn- und damit Alltagssituationen geht: die existentielle Unsicherheit macht körperlich und seelisch krank.

Unser Projekt möchte über persönliche Beratung, Wissen vermittelnde Veranstaltungen und über verbindende Gruppengespräche dazu beitragen, dass Menschen in ihrer Gesundheit und ihrer Sicherheit im Umgang mit gesundheitlichen Fragen, gestärkt werden.

Mit der Selbsthilfe-, Kontakt- und Beratungsstelle Mitte soll im Bereich der Gruppen zusammengearbeitet werden. Hier kommt es auch zu kooperativer Raumnutzung. Zu dem ebenfalls von der StadtRand gGmbH verantworteten Projekt LeNa Lebendige Nachbarschaften besteht eine enge personelle und räumliche Verbindung.

Für den Bereich des Themenfeldes Sucht soll in Kooperation mit „Vista gGmbH“ ein Angebot entwickelt werden, in Blick auf Zugänge zum Gesundheitsbereich in Mitte, mit der QPK.

Unser Stadtteil zeigt schon seit Jahrzehnten einen hohen prozentualen Anteil an Bewohner:innen mit türkischem und arabischem Hintergrund. Seit 2015/16 kamen viele Menschen mit aktueller Fluchterfahrung hinzu. In beiden Bereichen zeigt sich eine große Unsicherheit im Umgang mit dem deutschen Gesundheitssystem. An dieser Stelle durch die (teils muttersprachlich geplanten) Angebote des Projektes an Sicherheit zu gewinnen und damit die eigene Gesundheit zu stärken, nutzt beiden Teilen der Bewohnerschaft.

Durch Beobachtungen in unserem türkisch-arabischen Umfeld, sowie seit mehreren Jahren im Fluchtkontext mancher Nutzer:innen unserer Projekte, wuchs unser Problembewusstsein im oben beschriebenen Kontext. Unser know how besteht in unserer Vernetzung im Gesundheitswesen und in jahrzehntelanger Erfahrung in der Unterstützung von Selbstorganisation im Gesundheitskontext. So entstand der Wunsch, uns mit unseren Stärken an dieser Stelle einzubringen.

Angelika Vahnenbruck
Geschäftsführerin StadtRand gGmbH